■ beiseite: Mehr Galerien
Gleich hinter Stuttgart steht die Akademie Schloß Solitude auf einem Hügel neben der Villa von Lothar Späth. Das Stipendiaten- Programm mit Dichtern, Malern, Musikern und Theaterleuten ist gewaltig, doch das Feedback eher gering. Selbst die Stuttgarter kommen gerade mal zur Eröffnung aufs Schloß, ansonsten werden dort höchstens Autos für den Gebrauchtwagenmarkt fotografiert – wegen des hübschen Ambiente.
Jetzt hat man sich umorientiert und in Kooperation mit dem Künstlerhaus Bethanien eine Berliner Dependance in der Tucholskystraße 36 eingerichtet, die heute abend um 19 Uhr eröffnet. Während sich die Schwaben auf ihr Coming-out in der Hauptstadt freuen, träumt man im Bethanien davon, „aushäusige Info-Box, Plattform für programmatische Markierungen und nicht zuletzt kommunikativer Knotenpunkt in der Mitte Berlins zu sein“. Das klingt schwer nach Diskurs-Nebel, meint aber letztlich nur eine Galerie mehr an der Auguststraße. Und weil das Ganze irgendwie kiezbezogen daherkommen soll, hat man dem kleinen Schauraum, in dem früher die Galerie Wohnmaschine untergebracht war, den Namen „Kreutzer & Stutzig“ als Projektlabel gegeben. Als erster Solitude- Künstler wird Stephen Waddell ausgestellt, der angenehm verschwommene Städtebilder malt.
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