■ beiseite: Solidarität
In drei Wochen ist die Frist abgelaufen. Dann wird es keine Revisionsmöglichkeit mehr gegen das Todesurteil für Mumia Abu-Jamal geben, der 1981 bei einer Verkehrskontrolle angeblich einen Polizisten erschossen haben soll. Nachdem die Hinrichtung des Radiojournalisten und ehemaligen Informationsministers der Black Panther Party im August 1995 durch eine weltweite Kampagne von Aktionsgruppen, Medien und Prominenten verhindert werden konnte, scheint der Ausgang nun klar: Keine Wiederaufnahme des Verfahrens, Vollstreckung des Todesurteils an Abu-Jamal.
Aus diesem Grund wurde in den USA für dieses Wochenende ein „Mumia 911“-Tag ausgerufen, an dem sich Musiker wie Laurie Anderson, De La Soul oder Rage Against The Machine beteiligen. In der New Yorker Kunstszene reicht die Unterstützerliste von documenta-Stars wie Ida Applebroog oder Leon Golub bis zur queeren Konzeptkunst von Lyle Ashton-Harris.
In Berlin wird „Mumia 911“ gleich von acht Initiativen unterstützt, darunter das Kunsthaus Tacheles und die James Baldwin Society. Dazu findet im SO 36, Oranienstraße 26, heute ab 18 Uhr eine „Multimedia-Kunstnacht-Benefiz-Party“ statt. Den Anfang machen zwei aktuelle Filme über Abu-Jamal, „Hinter diesen Mauern“ von Jule Buerjes/Heike Kleffner, und die Channel 4-Dokumentation „A Case For Reasonable Doubt“. Danach gibt es Musik, u.a. mit den Souljazzern The Royal Family, der Jazz-Poetry-Sängerin Sharifa, aber auch von Club-Acts wie Joaquin La Habana, Elbee Bad, Colin Rich und dem Tänzer Todd Ford. hf
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