baustopp am deich : Airbus ist ein bisschen ratlos
Nach dem vorläufigen Baustopp zur Verlängerung der Start- und Landebahn beim Airbus-Werk will der Flugzeughersteller in der nächsten Woche über sein weiteres Vorgehen entscheiden. Bis dahin würden „die rechtlichen Möglichkeiten geprüft“, sagte Airbus-Sprecher Arndt Hellmann. Das Oberverwaltungsgericht hatte Airbus am Mittwoch untersagt, den Neuenfelder Deich abzureißen, bevor gerichtlich über den Planfeststellungsbeschluss zur Landebahnerweiterung entschieden ist.
Airbus überlegt derzeit, wie der an den Flugbetrieb gekoppelte Zeitplan für die Bauarbeiten eingehalten werden kann. „Mitte nächster Woche werden wir klarer sehen“, sagt Hellmann.
Der Senat und die städtische Realisierungsgesellschaft hatten mit diesem Urteil offensichtlich nicht gerechnet. Einzelne NeuenfelderInnen, deren Grundstücke der Landebahnerweiterung im Wege stehen, erhielten jedenfalls gestern bereits Post vom Liegenschaftsamt, worin ihnen neue Angebote unterbreitet wurden, ihre Grundstücke zu verkaufen oder zu tauschen. Diese Angebote, so heißt es von Airbus-GegnerInnen, seien allerdings nur bis zum 9. Juni befristet. Danach, so drohe das Schreiben an, greife die Enteignung. Allerdings ist nach dem Baustopp nicht damit zu rechnen, dass bereits Anfang Juni eine bindende gerichtliche Entscheidung zur Frage der Erweiterung gefallen ist.
Nachdem Airbus die Brückentage dieser Woche nicht mehr nutzen konnte, kommt das Unternehmen nun zunnehmend unter Zeitdruck: „Ab 2005 sind längere Einschränkungen des Flugbetriebs durch Ausbauarbeiten der Start- und Landebahn auf Grund des geplanten Produktionshochlaufs nicht mehr möglich“, so die Realisierungsgesellschaft. AHA/LNO