atomsenator uldall : Innovative Katastrophe
Auf eine Energie- und Wirtschaftspolitik „aus einem Guss“ freut sich seit gestern die Hamburger Handelskammer: „Ich setze darauf, dass Senator Uldall seinen zusätzlichen Handlungsspielraum nutzen wird“, mahnte Präses Karl-Joachim Dreyer auch sogleich Taten an.
Von eben diesen erwartet der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) nichts Gutes. „Wichtige Themen wie Energiesparen und Ausbau regenerativer Energien werden in der Wirtschaftsbehörde absolut nachrangig behandelt“, kritisierte Hamburgs BUND-Chef Manfred Braasch. Uldall sei „ein erklärter Freund der Atomkraft“, eine Verlängerung der Laufzeiten der Reaktoren sei jedoch „eine klare Innovationsbremse“. Forschung und Investitionen in umweltfreundliche Zukunftstechnologien „würden um mindestens acht bis zehn Jahre verschoben“, befürchtet Braasch.
Von einem „Rückschlag für eine sinnvolle und nachhaltige Klimapolitik“ spricht auch GAL-Wirtschaftspolitiker Jens Kerstan. Ein „Atomwirtschaftssenator“ Uldall werde die Hamburger Energiepolitik „dem Profitstreben von Großkonzernen unterordnen“. Ökonomisch wie ökologisch sei die Ressortumverteilung im CDU-Senat „eine Katastrophe“. SMV