airbus-streit : CDU will reden, reden, reden
Derart in den Medien präsent wie am vergangenen Wochenende war Dirk Fischer schon lange nicht mehr. Zunächst tickerten die Agenturen das flammende Plädoyer des Hamburger CDU-Landesvorsitzenden für Angela Merkel als Kanzlerkandidatin und seine „unbedingte Loyalität“ zu der „unbestrittenen Nummer eins“ in die Lande. Und weil dem tapferen Parteisoldaten das noch nicht reichte, äußerte er sich gleich auch noch zum Streit um die Verlängerung der Airbus-Landebahn in Finkenwerder. „Das Motto heißt jetzt: reden, reden, reden und verhandeln“, anapherte Fischer. Notfalls müsse der Senat sein Angebot an die Airbus-Gegner nachbessern, um das Umfeld und die Zukunft des Stadtteils zu erhalten. „Ich hoffe auf die Vernunft der Menschen.“
„Es ist kein gutes Zeichen, dass einige der Gegner gar nicht bei den Gesprächen dabei waren“, kommentierte der Parteichef die Stippvisite des Hamburger Bürgermeisters in Neuenfelde. Dies könne aber auch so gewertet werden, dass einige der Betroffenen, die ihre Grundstücke bisher nicht verkauft haben, „nicht als erste umfallen“ wollten. Für den Standort Hamburg wäre ein Misserfolg bei den Gesprächen jedenfalls „ein katastrophales Negativ-Signal“, sagte Fischer. Schließlich sollten potenzielle Investoren „nicht sagen, dass Hamburg nicht ganz bei Trost ist – zuerst Airbus an die Elbe holen, um das Werk dann zu blockieren“.
Unterdessen veröffentlicht das Abendblatt in seiner heutigen Ausgabe eine „repräsentative“ Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „Psephos“, nach der zwei Drittel der Hamburger der Meinung seien, die Neuenfelder Grundeigentümer sollten ihre Grundstücke verkaufen und „den Weg für eine Verlängerung der Airbus-Landesbahn freimachen“. jox