airbus-baustopp : Ein Anlass zum Anstoßen
Die NeuenfelderInnen trinken jetzt Sekt, und das Feiern haben sie sich verdient. Nie haben Gabi Quast und all ihre MitkämpferInnen aufgesteckt, obwohl sie sich immer mal wieder von der ganzen Stadt vergessen vorkommen mussten. Wenn die Standortbesoffenheit in Hamburg wieder Hochkonjunktur hatte, wenn Senatspolitiker, egal ob damals noch mit SPD- oder jetzt mit CDU-Parteibuch, Mondzahlen von neuen Airbus-Jobs verkündeten, ohne mit der Wimper zu zucken. Der Protest des kleinen gallischen Dorfes im Süderelberaum schien dagegen keine Chance zu haben. Die Richter haben jetzt das Blatt gewendet – vorerst.
Kommentarvon PETER AHRENS
Selbstverständlich ist der jetzige couragierte Spruch der Verwaltungsrichter nur ein Teilerfolg für die GegnerInnen der Erweiterungspläne, und nach wie vor spricht vieles dafür, dass am Ende Airbus auch alles das machen darf, was das Unternehmen vorhat. Dass die Davids der Obstbauern aus Neuenfelde den Goliath des Luftfahrtkonzerns EADS in die Knie zwingen – das ist eine Vorstellung, die wäre zu schön, um wahr zu sein.
Die Landebahn wird wohl kommen. Das ist bei den politischen Realitäten und dem Druck, der davon ausgeht, zu erwarten. Aber erst einmal haben die versammelten Erweiterungsapologeten von Senat und Unternehmen nun ein Problem. Jede Verzögerung der Planungen ist teuer, kostet Geld und Nerven gleichermaßen. Und darauf zumindest können sie in Neuenfelde jetzt erst einmal mit vollem Recht anstoßen. Zum Wohl.