airbus & kirche : Geistlicher Beistand für Neuenfelde
Fünf Hamburger PastorInnen haben sich gestern ausdrücklich vor die Kirchengemeinde Neuenfelde gestellt. Zugleich kritisierten sie Bischöfin Maria Jepsen und ihren Stellvertreter Jürgen Bollmann, der als Harburger Propst auch für Neuenfelde zuständig ist: „Wir erwarten ihren Respekt vor Entscheidungen einer Gemeinde selbst dann, wenn ein Kirchenvorstand aus gut lutherischen Gründen eine unbequeme Haltung einnimmt“, heißt es in der Erklärung. „Die Bischöfin und andere kirchenleitende Personen“, so die fünf Geistlichen weiter, lieferten „mit ihrer veröffentlichten Empörung den Kirchenvorstand und das Pastorenehepaar von Neuenfelde der Hetze der Boulevardpresse aus.“
Jepsen und Bollmann hatten „außerordentlich verärgert“ auf den Beschluss des Neuenfelder Kirchenvorstandes reagiert, keine weiteren Verhandlungen über einen Grundstücksverkauf zu führen. Die Stadt braucht den Kirchenbesitz, um die Verlängerung der Airbus-Piste zu ermöglichen. Gestern Abend trafen Jepsen und Bollmann sich mit dem Kirchenvorstand von St. Pankratius zu einem Gespräch. Ergebnisse der Sitzung lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor.
Heute Abend läuft das Ultimatum der Stadt für den Ankauf der benötigten Areale ab. Außer der Kirchengemeinde verweigern zwei weitere Eigentümer den Verkauf ihres Grund und Bodens. Die Wirtschaftsbehörde sei auch später noch erwerbsinteressiert, so deren Sprecher Christian Saadhoff, dann aber „zum Marktwert“. Statt der zurzeit gebotenen 61,50 Euro pro Quadratmeter wolle sie dann nur noch „zwei bis zehn Euro“ zahlen. Senator Gunnar Uldall (CDU) beteuerte gestern seine Entschlossenheit, sich „nicht von drei Bauern stoppen zu lassen“. SMV