Zwinger Galerie: Die alltäglichen Landschaften der Birgit Schlieps
Früher spürte die Künstlerin der modernistischen Stadt im fernen Osten, in der ehemaligen sowjetischen Modellstadt Aktau am Kaspischen Meer hinterher. Jetzt ist sie im italienischen Süden angelangt. In den pontinischen Sümpfen zwischen Rom und Neapel. Mussolini ließ sie in den 1930er Jahren trockenlegen, um dort die Modellstädte Latina und Sabaudia zu erbauen. Auch diese Städte liegen am Meer, aber wichtiger sind Landwirtschaft, Industrie, ein Militärflughafen und ein stillgelegtes und ein nie fertiggestelltes Kernkraftwerk. Das alles muss Schlieps in ihren Bildern nicht zeigen, um die sonderbare, reizvolle Tristesse der Provinz als ihr Thema auszuweisen. Die faschistische Architektur, der gewöhnlich die Aufmerksamkeit gilt, ist in ihren filmisch angelegten Fotoserien nur Hintergrundstaffage. Das wahre Motiv ist der Alltag, der hier nicht viel hermacht. Eine Bar, ein Hinterzimmer in der Stadtbibliothek, eine Straße dort und ein Kanal hier, so weit, so gut. Cool bewirbt die Bildhauerin, die Schlieps ist, ihr Material auf riesigen Tüten. wbg
Bis 6. 1., Di–Sa, 12–18 Uhr, Mansteinstr. 5
7. 12., 19 Uhr: "Infizierte Landschaften", Gespräch mit Joerg Franzbecker und Stephan Becker
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen