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Archiv-Artikel

Zwei Hallen gerettet Bademeister machen Schule

Von kaj

Das Bismarckbad in Ottensen wird geschlossen, die beiden Bäder Wandsbek und Fabriciusstraße bleiben erhalten, im Gegenzug übernimmt die Bäderland GmbH das gesamte Schulschwimmen. Das ist das Ergebnis von Verhandlungen zwischen Badbetreiber und Bildungsbehörde, das gestern im Rathaus verkündet wurde.

Dabei bleibt es bei der Einsparung von zwei Millionen Euro beim Schulschwimmen und 1,5 Millionen Euro für die Bäderland. Allerdings wird die Bildungsbehörde laut Sprecher Alexander Luckow der Bäderland rund 1,5 Millionen Euro überweisen, die sich aus rund 700.000 Euro des Rest-Etats für das Schulschwimmen und 800.000 Euro gesparter Betriebskosten für die nicht mehr genutzten Lehrbecken addieren.

Bäderland-Chef Klauspeter Schelm kalkuliert, dass mit diesem Geld die zwei Bäder und das Schulschwimmen erhalten bleiben können. Sogar die Frage, ob das Schwimmen für Schüler höherer Klassen Gebühren kostet, gilt wieder als „offen“. Möglich sei dies, so Schelm, durch eine „deutlich rationellere Methode“ des Schwimmenlernens: „Wir haben größere Becken und bis zu 50 Schüler gleichzeitig bei zwei Schwimmlehrern.“ Da Bäderland bereits Kinderschwimmkurse anbietet, sei dies eine „geübte Geschichte“. Laut Luckow soll Bäderland sogar die Noten vergeben. Greifen soll das neue Konzept aber erst ab August 2006.

Sportlehrer-Sprecher Peter Stielert warnte bei aller Freude über die Bäder-Rettung vor einer „Entpädagogisierung“ von Schule. So werde hier eine „Grundsatzentscheidung“ getroffen, Unterricht nicht von Fachlehrern durchführen zu lassen. Stielert: „Die Frage ist, ob sich dies aufs Schulschwimmen beschränkt.“ kaj