■ Zur Person: Wieder in Bremen
Sam Nujoma, Präsident des unabhängigen Namibia, kommt heute nach Bremen. So wie Bremer Kaufleute im letzten Jahrhundert die Grundsteine für das deutsche Kolonialregime in Südwest-Afrika gelegt hatten, so waren es wiederum BremerInnen, die seit Ende der 70er Jahre den Befreiungskampf der Swapo unterstützt haben. Nujoma war deshalb schon mehrmals in der Stadt. Kein Wunder, daß der Präsident jetzt während seines zweitägigen Besuches nicht nur zu offiziellen Terminen mit Staat und Wirtschaft in Bremen und Bremerhaven zusammentrifft, sondern auch ein Gespräch mit Solidaritätsinitiativen für Namibia führt und eine Gedenktafel an dem zum „Anti-Kolonial-Denkmal“ umgewidmeten Schwachhauser „Kolonial-Elefanten“ anbringt.
Der 66jährige Nujoma ist als Sohn von Bauern aufgewachsen, kam dann als Arbeitsmigrant in die Hauptstadt Windhoek. 1959 gründete er die „Ovamboland People's Organisation“, die Vorläuferin der Unabhängigkeitsbewegung Swapo. Nach seiner Verhaftung mußte er 1960 ins Exil, aus dem er erst 30 Jahre später als frei gewählter Präsident des Landes zurückkehren konnte.
Im Unterschied zu vielen Befreiungsbewegungen anderer Länder haben die Swapo und Sam Nujoma inzwischen ihre erste Wiederwahl erlebt, auch wenn die Kritik an der Regierung zunimmt. Ursache dafür ist vor allem die schwierige Wirtschaftslage des jahrzehntelang völlig in Abhängigkeit von Süd-afrika gehaltenen riesigen Landes mit seinen nur 1,5 Millionen Einwohnern. Ase
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