Zur Geschichte eines Bildes

Es geschah am Samstag, dem 29. März, im Zentralirak. Nach den sehr genauen Bildlegenden der Agentur Reuters zu den Fotos, die der Fotograf Damir Sagolj in dichter Folge aufnahm, ging den Szenen voraus, dass örtliche irakische Soldaten anscheinend versuchten, Zivilisten auf anrückende Marines zuzutreiben. „Im Kreuzfeuer der unübersichtlichen Front“, heißt es dann, „wurde eine irakische Familie auseinander gerissen.“ Ein vierjähriges Mädchen wurde schwer am Auge verletzt, seine Mutter erschossen. Der Vater erlitt eine Schusswunde am Bein. Er wurde mit einer Plastikfessel gebunden, während das Mädchen verzweifelt nach seiner Mutter schrie. Der Vater flehte die US-Soldaten an, ihn loszubinden, damit er seine zweite, völlig verstörte Tochter trösten könne. Vom großen Foto links, auf dem ein US-Militärarzt dieses Mädchen in den Armen hält, spricht Elias Khoury im Interview. Es wurde weltweit vielfach gedruckt. Die Marines lösten dem Vater schließlich die Fesseln, sodass er sich um seine Kinder kümmern konnte.FOTOS: DAMIR SAGOLJ/REUTERS