Zugfahrt mit einem Toten

Von der Riviera nach Turin: unbemerkt hin und zurück

TURIN dpa/taz ■ Der Tod eines Rentners in einem italienischen Zug ist unbemerkt geblieben: Die Leiche fuhr von der Riviera bis nach Turin und zurück. Der 85-Jährige habe unterwegs einen Infarkt erlitten, berichtete die Zeitung La Repubblica am Sonntag. Dabei dachten sämtliche Mitreisenden offenbar, dass der Mann nur ein Nickerchen macht. Auch an der Endstation in Turin, wo der Zug einen einstündigen Aufenthalt hatte, sei der Tote niemandem aufgefallen, so dass der Zug mit dem toten Rentner an Bord wieder in Richtung Savona an der Riviera anrollte. Auch nun merkten die Fahrgäste nicht, dass sie mit einem Toten im Abteil saßen. Erst am späten Abend sei das Personal aufmerksam geworden. „Ich kann einfach nicht verstehen, wieso weder das Personal noch die Putzleute bemerkt haben, dass mein Mann nicht schlief, sondern tot war“, sagte seine entsetzte Ehefrau.