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Archiv-Artikel

Zu wenig Brot? Kuchen essen!

betr.: „Senat macht letztes Angebot“, taz vom 16. 7. 08

Es ist schon ein starkes „Kabinettstückchen“, was sich Klaus Wowereit da erlaubt hat! Nach der Devise Sonnenkönigs Ludwig XIV., „Der Staat bin ich“, diktiert Berlins Regierender Bürgermeister seinen Untergebenen (sprich: Angestellten, Arbeitern und Beamten) ein Ende der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst und wirft ihnen ein Almosen von zwei Einmalzahlungen à 300 Euro hin, die noch nicht mal die Inflationsrate von 3,3 Prozent tilgen können.

Es ist an der Zeit, dass die Gewerkschaften aufwachen und eine härtere Gangart einschlagen, denn sonst kommt dieser Senat nicht mehr zur Vernunft! Auch das so genannte Totschlagargument vom sicheren Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst zieht schon lange nicht mehr, denn was nützt dieser ach so gepriesene schöne Arbeitsplatz, wenn der Lohn dafür zum Leben nicht mehr reicht?! Mir fällt dazu nur noch der Spruch ein, der auch von Finanzsenator Sarrazin stammen könnte, jedoch der Gattin des französischen Königs Ludwig XVI. zugeschrieben wird: „Warum klagt das Volk über zu wenig Brot, soll es doch Kuchen essen!“ Was danach folgte, wissen wir alle: die Französische Revolution! THOMAS HENSCHKE, Berlin

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