■ Zu den Pro- und Contra-Kommentaren: „Liegt in der Verteilungspolitik die SPD-Zukunft?“ : Der Staat als Verwalter der Misere
betr.: „Lernen für den Markt“ von Hannes Koch, „Gerechtigkeit ist das Ziel“ von Ulrike Herrmann, taz vom 13. 4. 06
Hannes Koch ist der Meinung, gegen neoliberale Globalisierung und Vorherrschaft der transnationalen Konzerne könne man sowieso nichts machen, außer sich selbst für diesen Wettkampf stark zu machen. Dabei soll der Staat helfen. Der Staat also als Verwalter der Misere. Das ist apolitisch, resignativ und entspricht der mehrheitlichen Meinung. Politisches Handeln dagegen heißt, dass die Gesellschaft die Zusammenarbeit mit anderen sucht, um die Macht von der Ökonomie wieder in die Gesellschaft zu verlagern. Das ist der Ansatz von Ulrike Herrmann, der den Willen zur aktiven Veränderung bevorzugt, den ich für menschlicher und zukunftsweisender halte, weil er nicht in die Depression führt. WERNER HEGELIN, Bremen