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■ Zehn Millionen Dollar geraubtDas neue Dings bei Brinks

Rochester/USA (AP) – Bewaffnete und maskierte Gangster haben in Rochester im US-Staat New York ein Depot der Geldtransportfirma Brinks überfallen und nach ersten Berichten zehn Millionen Dollar erbeutet. Die offenbar aus drei Männern bestehende Bande hielt am Dienstag abend zehn Angestellte in Schach und verschwand dann mit der Beute. Vor über 40 Jahren war Brinks in Boston der Schauplatz des bis dahin größten Raubs der Kriminalgeschichte gewesen.

Der Ablauf des Verbrechens in Rochester, wo 1990 schon ein ähnlicher Raubüberfall verübt wurde, war zunächst nicht in allen Einzelheiten bekannt. Auch erklärte die Polizei, der genaue Umfang der Beute müsse noch ermittelt worden, es sei jedenfalls ein „erheblicher“ Betrag geraubt worden. Der Fernsehsender WOKR-TV berichtet jedoch, die Täter hätten rund zehn Millionen Dollar mitgenommen. Es habe sich vermutlich um drei Gangster gehandelt.

Die mit Skimützen maskierten Täter drangen um 19.30 Uhr Ortszeit in das Depot von Brinks ein, das in einem eingeschossigen Bau am Stadtrand untergebracht ist und in dem das Geld jeweils zwischen den einzelnen Transporten aufbewahrt wird. Polizeisergeant Shermann Scott berichtete später, die zehn anwesenden Angestellten seien von den Gangstern überwältigt worden. Niemand wurde verletzt. Ein Angestellter tauchte später in acht Kilometern Entfernung auf, doch war zunächst nicht klar, ob er als Geisel mitgenommen worden war. Er wurde von der Polizei verhört. Scott erklärte, das Geld sei aus einem „Sicherheitsbereich“ des Depots, nicht aber aus einem Tresor geraubt worden. Der Polizeisprecher schloß die Möglichkeit nicht aus, daß Angestellte des Unternehmens in irgendeiner Weise an der Tat beteiligt waren. In die Ermittlungen wurden die Staatspolizei und die Bundeskriminalpolizei FBI eingeschaltet.

Erst am 27. Dezember hatten Gangster bei einem Überfall auf die Firma Hudson Armored Car and Courier Service in New York 8,27 Millionen Dollar erbeutet. Ebenfalls in Rochester wurden am 26. Juni 1990 rund 10,8 Millionen Dollar aus einem Wagen der Armored Motor Service of America geraubt. Als das „Dings bei Brinks“ ging am 17. Januar 1950 ein Überfall auf ein Depot von Brinks in Boston in die Kriminalgeschichte ein, bei dem sich die Beute auf 1,2 Millionen Dollar in Bargeld und 1,5 Millionen in Wertpapieren belief. Dies blieb weltweit der größte Raubüberfall – bis zum legendären Postzugraub in England 1963. Damals erbeutete eine Bande 2,6 Millionen Pfund, die seinerzeit einen Wert von umgerechnet rund 30 Millionen Mark hatten.

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