■ ZENTRALES ZWISCHENLAGER FÜR DEUTSCHEN ATOMMÜLL IN GREIFSWALD: Strahlende Einheit: Atommüll nach Osten
Berlin (taz) — Das Gelände des stillgelegten Atomkraftwerks Lubmin bei Greifswald soll Deutschlands zentrales Atommüllager werden. Schon im kommenden Jahr wird nach Greenpeace-Informationen mit dem Bau eines gigantischen Zwischenlagers für das strahlende Erbe unserer Stromversorgung begonnen. Ab 1995 sollen Strahlenmülltransporte nach Lubmin rollen. 200.000 Tonnen leicht- und mittelradioaktiver Müll und 10.000 Tonnen abgebrannte Brennstäbe aus Atomkraftwerken sollen an den malerischen Ort gekarrt werden. Gewollter Effekt: Die westdeutschen Atommeiler hätten auch ohne Endlager einen einigermaßen dauerhaften Entsorgungsnachweis für ihren Atommüll. Die 20 westdeutschen Meiler und mögliche Nachfolgemodelle könnten bis etwa 2030 Strahlenmüll produzieren. Aus dem Bonner Umweltministerium kam gestern ein Mühes Dementi: Von den „konkreten Plänen“ sei „nichts bekannt“. Nach Angaben von Greenpeace soll die Greifswald-Planung Teil des lange vorbereiteten neuen „Entsorgungskonsenses“ der großen Parteien werden. Von den SPD-geführten Bundesländern widersetze sich bisher nur das rot-grüne Niedersachsen. Der umweltpolitische Sprecher der SPD- Bundestagsfraktion, Harald B. Schäfer, nannte die Pläne eine „Provokation für jedermann, der den energiepolitischen Konsens will“. SEITE 4, KOMMENTAR SEITE 12
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