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Archiv-Artikel

Wohin in Bremen

■ Donnerstag, 19.30 Uhr

Wie’s gefällt

Nach fast zehn Jahren darf man das schon einmal neu inszenieren: „Wie es euch gefällt“ feierte bei der Bremer Shakespeare-Company zuletzt im Dezember 2006 in der Inszenierung von Carolin Pienkos Premiere, unser Rezensent war damals nur bedingt amüsiert. Am Donnerstag stellt mit Thomas Weber-Schallauer ein Regisseur seine Sicht auf den Klassiker vor, der zuletzt mit seinem „Pericles“ am Leibnizplatz beeindruckte, wo er in den vergangenen Jahren unter anderem auch schon „Rosenkranz & Güldenstern sind tot“ und „Was ihr wollt“ inszeniert hat.

Theater am Leibnizplatz

■ Mittwoch, 15. April, Freitag, 17. April, & Samstag, 18. April, 19 Uhr

Kollektief Blaues Wunder: „Die Burnout-Monologe“

Laut „Deutschem Ärzteblatt“ halten viele Psychiater das Burn-out-Syndrom für eine Modediagnose und konstatieren erheblichen Forschungsbedarf „hinsichtlich seiner wissenschaftlichen Begründung, Klassifikation, Diagnostik und Therapie“. Allerdings ist die Diagnose „ausgebrannt“ nicht nur auf den Titelseiten der Medien, sondern auch auf den Krankenscheinen längst angekommen. Die praktische Anerkennung eines Erschöpfungszustands, der ein „Weiter so“ verbietet. Dabei klagten schon um 1900 Menschen über chronische Erschöpfung, sogar der „eiserne Kanzler“ Otto von Bismarck litt an Depressionen. Heute sind es, auch die skeptische These von der Modediagnose zeugt davon, aber nicht nur sensible Gemüter wie die Dichter Franz Kafka und Thomas Mann, die ebenfalls an Erschöpfungszuständen litten, die vor den Anforderungen des modernen Kapitalismus kapitulieren. Und der ist, wen mag’s verwundern, zuverlässig auch als wichtiges Opfer des Burn-outs identifiziert worden: Rund 20 Milliarden Euro pro Jahr kostet der einschlägige Ausstand angeblich allein in der Europäischen Union. Weshalb ein seinerseits milliardenschwerer Wirtschaftszweig dafür sorgen soll, dass die Ausgebrannten möglichst schnell wieder flottgemacht werden für den Alltag. Das Kollektief Blaues Wunder, bestehend aus dem Schauspieler Ralf Knapp und dem Musiker Christoph Ogiermann widmen sich dem Burn-out musikalisch-theatralisch. Am Freitag findet nach der Vorstellung eine Podiumsdiskussion mit Heiner Flassbeck zum Thema „Ökonomische Wege aus dem Burnout“ statt.Foto: Kollektief Blaues Wunder

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