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Archiv-Artikel

Wohin in Bremen?

■ ab Donnerstag

Balkan Cinema

Leider von unverminderter Aktualität: die prekäre Situation der Roma in Europa. Zum fünften Mal widmet sich die Reihe „Balkan Cinema“, ab kommendem Donnerstag bis zum 7. Mai, dem Thema mit Dokumentar- und Spielfilmen aus Rumänien, Ungarn, Tschechien und der Slowakei sowie Vorträgen. Zur Eröffnung gibt es im City 46 ab 20 Uhr den oscar-gekrönten Spielfilm „My Dog Killer“. Zum Abschluss gibt es am 7. Mai ab 19.30 Uhr im Kulturbunker bei freiem Eintritt den Dokumentarfilm „Gelem, Gelem“ und im Anschluss eine Diskussion über Perspektiven des Widerstands.

www.balkancinema.de

■ Donnerstag bis Sonntag, 20 Uhr

Human Cr-Edit

Choreografen müssen sich nicht mehr mühsam mit ihrem Ensemble verabreden: Per Software kann im Grunde von überall aus eine Art Avatar an jedem beliebigen Ort die Bewegungen eines Tänzers abbilden. Nicht einmal zur Vorstellung benötigt man das leibhaftige Ensemble. Und andersherum lässt sich jede Bewegung informatisch notieren und für die Ewigkeit speichern. Ist das die Zukunft des Tanztheaters? Ein Projekt des Medienkünstlers Steven Tanh Wong von der Bremer Kunsthochschule und Benjamin Walther-Francks von der Uni weist zumindest in diese Richtung: Sie arbeiten an einer entsprechenden Software. „Cr-Edit“ befasst sich mit dieser Schnittstelle zwischen Mensch und Technik. Die Choreografen Felix Berner und Augusto Jaramillo Pineda haben gemeinsam mit Steven Thanh Wong eine künstlerische Recherche unternommen. Pineda spielt mit der Vorstellung eines künstlichen Menschen, Berner erkundet die Auswirkungen permanent fremd-getakteter Reize auf Leib und Bewusstsein.

Schwankhalle

■ Dienstag, 19.30 Uhr

Kiyak, Werner, Begemann & Co.

Sie wissen es selbst nicht so genau, was das eigentlich ist: „Kiyak, Werner, Begemann & Friends“, außer der Summe seiner Teile. „Stadtschau, gesprochene Tageszeitung und Kommunalkritik“ – so nähert sich das gemischte Trio aus Mely Kiyak (Foto), Carsten Werner und Bernd Begemann begrifflich dem gemeinsamen Vorhaben an, das sich aus verschiedenen Perspektiven dem widmet, was Bremen bewegt oder es zumindest sollte. Die Autorin, der Regisseur/Politiker/Journalist, der Musiker: auskunftfreudig, aber auf ganz verschiedene Weisen. Begemann, auch bekannt als deutscher Springsteen, weniger weil er dessen Working-Class-Attitüde auf hiesige Verhältnisse übertrüge, sondern vielmehr weil er wie der „Boss“ die Bühne ungern schon nach zwei, drei Stunden verlässt. Kiyak, Lieblingsfeindin nicht nur aller Sarrazin-Fans. Und Ex-Schwankhallen-Vordenker Werner. Es dürfte stimmen, was in der Ankündigung versprochen wird: „Was kommt nicht zu kurz? Die Freude am Wort und die Musik von Bernd.“

Schwankhalle

■ Mittwoch, 19.30 Uhr

Will gefällt’s

Um William Shakespeare rankt sich bekanntlich ein ausgewachsenes Geflecht von Theorien, Spekulationen und Märchen. Zum 450. Geburtstag des Unsterblichen hat Jessica Swale im Auftrag der Shakespeare Company eine Hommage den den Jubilar geschrieben, die in Bremen Uraufführung feiert. Darin begegnen wir allerlei Figuren aus dem Shakespeare-Kosmos, darunter auch ein gewisser Marlowe. Aber keine Bange: „Wie es Will gefällt“ ist kein Beitrag zur Shakespeare-Forschung. Stattdessen wird beleidigt, geschwärmt, verleumdet, gesungen und getanzt.

Theater am Leibnizplatz