Wohin in Bremen? :
■ Samstag, 20 Uhr
Max Goldt
Ein bisschen wie der Weihnachtsmann kommt Max Goldt alle Jahre wieder, um mit wohltönender Stimme Geschichten zu erzählen. Allerdings ohne Bart – und meist auch ohne Metaphysik. Statt großer Erlösungsgeschichten und anderer Wundermärchen hat Goldt die kleinen Dinge im Blick, Wetterstatistiken und Doppelkinne, Quitten und sonstige Dinge, die er in stets fein gearbeiteten Texten verhandelt. Allerdings stagniert er dabei auf hohem Niveau – und manch ein Rezensent, manche Rezensentin würde gern einmal etwas wirklich Neues von ihm hören.
Theater am Leibnizplatz
■ Donnerstag, 20 Uhr
Tanz den Tod! X Gebote 3
Früher schien es irgendwie einfacher – zumindest wäre es das vielleicht gewesen, wenn, wie die schöne Literatur gelegentlich fantasierte, der Tod tatsächlich als Gevatter Hein mit Sense vorbeischaut, um die Menschen abzuholen. Da ließ sich wenigstens noch mit ihm reden. Und überhaupt wartete da ja noch ein Jenseits. Heute bleibt nur stoische Gelassenheit oder das Hoffen auf die Wissenschaft. Im letzten Teil ihrer Beschäftigung mit den zehn Geboten kehren „norton.commander.productions“ nun zu der aus der Mode gekommenen Vorstellung zurück, es ließe sich der Tod vielleicht zu einer Wette hinreißen, hier in Form eines Schachspiels zwischen dem Sensenmann und einem geradezu faustischen Arzt. „Die lustvolle Auseinandersetzung mit einem unumgänglichen Bestandteil unseres Daseins“ sah der Rezensent von nachtkritik.de: „Dabei zuschauen ist wie eine Einladung: Begegnen wir dem Ende lustvoll, denn es könnte mit sich tanzen lassen.“
Schwankhalle
■ Samstag, 20 Uhr
Wenig schwer
Ein Leben wie ein Roman? Ach was, schlimmer! Aufregender! Deprimierender! Weil Emmy Hennings einen hohen Preis für ihr aufregendes Leben zahlte. Sie war bestens vernetzt in der Boheme des frühen 20. Jahrhunderts, verkehrte mit Johannes R. Becher, Erich Mühsam, Hermann Hesse, gründete mit Hugo Ball, mit dem sie später auch verheiratet war, das Cabaret Voltaire in Zürich und den Dadaismus, schrieb, schauspielerte, reiste und nahm Drogen – und starb in Armut. Die Schauspielerin Anna Stieblich widmet ihr den Abend „Wenig schwer“, der nun bei Mensch, Puppe! zu sehen ist.
Mensch, Puppe!