Wohin in Bremen und umzu? :
■ Sonntag, 14 Uhr, Schwankhalle
Fundus-Flohmarkt mit Musik
Geschenke besorgen nervt. Was auch einen Teil dessen erklärt, was auf den Weihnachtsmärkten nicht nur in dieser Stadt an Glühwein- und anderen Ständen so weggepichelt wird. Wer sich bis jetzt unter anderem aus skizzierten Gründen um den Einkauf von Geschenken gedrückt hat, könnte vielleicht am Sonntag noch ein bisschen Schadensbegrenzung betreiben. Ab 14 Uhr nämlich verscherbelt die Schwankhalle unter dem Motto „Kurz vor knapp“ Teile ihres Fundus, wobei dann auch noch – weil selbst gemachte Geschenke ja immer die schönsten sind – unter Fachankündigung modifizieren kann, was sich da in den letzten zehn Jahren so angesammelt hat. Die Bremer Barthaarbande hilft unter anderem beim Bedrucken der Stücke, bei der Preisgestaltung haben Sie, wie in der Schwankhalle neuerdings üblich, ein Wörtchen mitzureden. Musikalische Begleitung kommt von Digger Barnes (Foto), und natürlich gibt es auch Speisen und Getränke.
■ Freitag, 20 Uhr, Schlachthof
Kaminer: Diesseits von Eden
Seit seiner „Russendisko“ ist Kaminer der Deutschen Lieblingsrusse. Zwar lässt sich ohne Übertreibung sagen, dass er es sich darauf durchaus ein bisschen sehr gemütlich gemacht hat, also nicht gerade dazu neigt, seine Klientel mit stilistischen Experimenten zu verstören. Aber wollen wir ihm das wirklich übel nehmen? Charme haben seine Episoden aus dem deutschen Alltag ja dann doch immer wieder. Und ein wenig taugen sie gelegentlich auch als Seismograph für hiesige Befindlichkeiten. Mit seinem neuen Buch „Diesseits von Eden – Neues aus dem Garten“ begleitet er gleichsam als teilnehmender Beobachter den Hang der Deutschen zur Parzelle. Nachdem Kaminer und seine Familie den Schrebergarten wegen „spontaner Vegetation“ aufgaben, fanden sie ein neues gärtnerisches Betätigungsfeld in einem Dörfchen bei Berlin – dessen Einwohner und Einwohnerinnen Kaminer ganz in gewohnter Manier liebevoll zu Sujets seiner literarischen Miniaturen macht. Foto: Michael Ihle
■ Mittwoch, Stadttheater
Otello
In Bremerhaven ist es guter Brauch, dass an Weihnachten Opernpremiere gefeiert wird. Dieses Jahr gibt das Stadttheater Verdis „Otello“ nach Shakespeares Schauspiel „The Tragedy of Othello, the Moor of Venice“. Die Titelrolle singt der gebürtige Texaner Ray M. Wade jr., was sozusagen der einfachste Weg ist, um „Blackfacing“-Debatten herumzukommen. Wade ist nämlich Afroamerikaner. Dabei dürfte er nicht zuletzt seiner stimmlichen Fähigkeiten wegen besetzt worden sein: Der Tenor hat zahlreiche internationale Gesangswettbewerbe gewonnen, darunter den der New Yorker Metropolitan für Nachwuchskünstler. Es inszeniert Bruno Berger-Gorski.