Wochenübersicht: Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Lage in der Stadt
Heute wird neben den zwei Montagsdemos, die vom Alexanderplatz ausgehen, in der Bunten Kuh auch noch über eine andere Volksbewegung zu sprechen sein, die nicht besonders viel Augenmerk auf sich zieht, dafür allerdings bereits jetzt extreme Breitenwirkung hat: die rechte Black Metal-Szene. In einer Sphäre irgendwo zwischen Esoterik, Neuheidentum und Naziverehrung machen sich diverse Bands breit, und wenn man etwa wahrnimmt, wie beispielsweise das Buch „Lords Of Chaos“, das von dem Neonazi Michael Moynihan mitverfasst wurde, auch in der Linken eher als Gag oder gar Popereignis begriffen wurde, sieht man, wie sehr das Problem unterschätzt wird. In der Provinz jedenfalls werden von Nazis mit dem rechten Black Metal schon die Kids gecastet. Am Mittwoch wird anders zu Hartz IV gearbeitet, in der altbewährten Neuköllner Lunte gibt es zweimal monatlich kompetente Beratung zum Ausfüllen und Umgehen mit den Fragebögen, die ExpertInnen von Anders Arbeiten stehen zur Verfügung. Um 16 Uhr wird der Alexanderplatz erneut Demo-Treffpunkt, diesmal geht es gegen Abschiebung und Ausgrenzung von Flüchtlingen. Im Rahmen der „Anti-Lager-Action-Tour 2004“ wird gegen die Lager und ihre Freunde protestiert. Am Abend dann ruft der Pankower Kurt Lade Klub alle Verwirrten und Verunsicherten zu sich, es geht bei diesem Treffen nämlich um die Frage: „Wie ist die Situation der Antifa im Sommerloch“. Von einem Sommerloch nämlich können die von Rechtsradikalismus Betroffenen nicht sprechen, gleichwohl aber spalten sich die Berliner Antifa-Gruppen lieber und suchen verzweifelt den allerschlimmsten Feind in den eigenen Reihen. Oder sie machen Videoabende und Pause. Das macht eine derartige Veranstaltung, zu der Antifas aus ganz Berlin kommen sollen, wohl notwendig.