Wochenübersicht: Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Lage in der Stadt
Am Mittwoch werden ein weiteres Mal vergangene „militante Utopien“ ausgelotet, diesmal wird die Debatte im K9 mit dem Film „Stockholm ’75“ von David Aronowitsch unterfüttert, der, RAF-Hype hin, RAF-Hype her, in Deutschland bislang nur ein einziges Mal gezeigt worden ist. Anschließend wird mit Karl-Heinz Dellwo diskutiert, auch er ein ehemaliges RAF-Mitglied. Es geht bei dieser Veranstaltung um die Rolle der Einzelnen, die sich zur Militanz und dem Leben im Untergrund entschlossen haben, auch um die Frage, inwieweit sich der Kampf gelohnt hat. Am Donnerstag wird im A-Laden wieder einmal des Papstes gedacht, allerdings ohne Glamour und Trallafitti, ohne Applaus und Kurie. Im Gegenteil mit einer Lesung aus dem Buch „Die Gottespest“ von Johann Most, einem Mitstreiter Emma Goldmans, wird die Religion als Vernunftfeind, die Religiosität als Dummheit denunziert. Richtig so! Am Freitag dann weist Jan Raabe im Café Cralle dankenswerterweise auf eine Gruppe hin, die beinahe in Vergessenheit geraten ist: die Dark Waver, die Gothic-Fans, die Grufties. Raabe, Autor einiger Bücher zum Thema, zeigt auf, dass es in dieser oft als harmlos-spinnert verbrämten Gruppe auch einige organisierte Faschisten gibt, die versuchen, die Kinder mit der traurigen Seele über Heidentum und Teufelskult für die so genannte nationale Sache zu begeistern. Und das mit großem Erfolg. Am Samstag dann rettet man an der Alten Feuerwache in Schöneweide die Welt, indem man sie besetzt – mit einem Festival gegen rechte Machenschaften. Auf dem es das Übliche gibt, also Info- und Diskussionsveranstaltung, Stände, etc. Das Mobile Beratungsteam gegen Rechtsextremismus spricht und der Antifaschistische Aufstand Köpenick, die Antikapitalistische Aktion Berlin und die Treptower Antifa Gruppe rufen auf. Nun ja, warum nicht?