Wochenübersicht: Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Hallo FrühaufsteherInnen! Heute wird im Amtsgericht Tiergarten über Gedeih und Verderb der NewYorck-BesetzerInnern im Bethanien entschieden, allerdings nur um die Ecke – Gegenstand des Prozesses ist eine „Materialbeschaffung“ vor der Räumung der Yorck 59. Für den Dienstag ruft der Afrika-Rat, der Dachverband afrikanischer Vereine und Initiativen, zu einer Demonstration vor der Marokkanischen Botschaft auf. Hintergrund hier: aus den europäischen Enklaven von Ceuta und Melilla in Marokko werden Schwarze ausgegrenzt, nicht selten unter Anwendung von Gewalt. Gegen diese „Mörder der ‚Mauertoten‘“, wie sie der Afrika-Rat nennt, soll protestiert werden, und selbstredend gegen ein Europa, das um seiner Ruhe willen genau diese Mörder deckt und duldet. Am Mittwoch findet die jährliche Gedenkkundgebung für die Opfer des Holocaust am Mahnmal in der Levetzowstraße statt, denn auch 67 Jahre nach der Reichspogromnacht heißt es: „Kein Vergeben. Kein Vergessen.“ Anschließend eine antifaschistische Demonstration zum Mahnmal auf der Putlitzbrücke. Das Motto von Primo Levi: „Es ist geschehen, also kann es wieder geschehen“ erinnert daran, dass es sich nicht mit dem Gedenken erschöpft (17 Uhr). Am Wochenende dann eröffnet in der TU Berlin der Kongress „Kapitalismus reloaded“, dessen Titel so fesch klingt, dass man gar nicht wissen will, was die VeranstalterInnen damit wohl meinen. „Imperialismus, Empire und Hegemonie“ lautet der nicht minder fesche Untertitel. Pflüger, Seibert , Wompel und die anderen üblichen Verdächtigen jedenfalls werden den Kapitalismus ordentlich verdammen. Bevor aber am Samstag und Sonntag diskutiert wird (Anmeldung unter www.kapitalismus-reloaded.de), wird am Freitag in Offener Uni und HU mit Crash-Kursen und Referaten eingestimmt.