Wochenübersicht: Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Diesmal beginnt und endet die Woche mit der Schule. Heute Abend wird im Festsaal Kreuzberg über jene gesprochen, die zwar Thema des Wahlkampfs sind, denen aber nicht etwa geholfen werden soll, sondern die vielmehr für alle Wahlkämpfenden offensichtlich einen „inneren Feind“ darstellen – Jugendliche ausländischer Herkunft, von denen gesagt wird, sie seien Zerstörer der deutschen Sprache – also der Bildungsmöglichkeiten des blutsdeutschen Nachwuchses – und zudem Kleinkriminelle. Wie, wer und was da agiert, erläutern Christine Morgenstern, Manuela Bojadzijev, Susanne Spindler und andere.
Am Mittwoch wird im La Casa über eine andere Facette des derzeitigen Wahlkampfes gesprochen, nämlich über die diversen rechten Parteien und ihre Strategien in und – wenn man denn unbedingt so will – für Berlin. Es soll auch überlegt werden, wie man die Verknüpfungen dieser Parteien mit militanten Kameradschaftsszenen aufdecken kann.
Am Samstag wird im Rahmen der Antifaschistischen Aktionswochen am S-Bahnhof Raoul-Wallenberg-Straße gegen die Nazis demonstriert, die zumindest in den Randbezirken gute Chancen haben, in die BVV zu kommen. Anschließend vergnügen sich alle auf dem „Rock für Links“-Festival.
Am Sonntag dann ist wieder Schulzeit, diesmal treffen sich Schülerinnen und Schüler im Mehringhof, um mit Hilfe einer Aktionskonferenz die Proteste gegen Bildungsabbau zu organisieren. Am 13. September soll ein Schulstreik stattfinden; damit dieser effektiv ist, muss er gut vorbereitet werden. Es wird nämlich, anders als landläufig bekannt ist, nicht nur an den Unis, sondern gerade auch am Schulwesen gespart, sowohl was Lehrmittel als auch was eine umfassende Bildung angeht. Auch hier geht es nur um Jobchancen, nicht um Schlauheit.