Wochenübersicht: Konzert : Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Die ersten Zeilen hier dürfen mit dem nötigen Coolness-Faktor einfach übersprungen werden, also Tschüs, und schon sind wir ewigen Pickelgesichter unter uns, wir Karierteshemdträger, wir Mopedrocker. Uncool? Das kann man sich gar nicht trauen, das macht man einfach. Man muss es ja nicht laut herausbrüllen. Aber: Creedence Clearwater Revival ist die beste Band der Welt. Weil es unsere Band ist. Weil niemand mehr so hemdsärmlig die Riffs zu Songs geschnetzelt hat, Sachen wie „Green River“ oder „Bad Moon Rising“. Waren nie wirklich hip, werden es nie sein und verdienen genau deswegen all unseren Respekt, ein Tribute to Creedence Clearwater Revival, von der Travelin’ Band am heutigen Freitag im Rickenbacker’s (was fürn Name!), und nach dem Naserümpfen kann auch wieder der coole Rest zusteigen und etwas Kultur beweisen: Beim Transonic-Festival zum Beispiel. Wobei man sich hier erst mal trauen muss, Hipness-Rendite gibt’s nicht unbedingt, Hörgewohnheiten könnten mit Neuem strapaziert werden, manchmal droht die Musik an der Grenze zum Unhörbaren in der Stille zu versacken wie beim Gitarristen Taku Sugimoto, einer der Musiker beim Transonic-Abend am Samstag „From Tokyo, in Silence …“ Nach innen gewendete Aufregungen. Wieder Rock: Lärmend, kariertes Hemd. All das Zeug. Rich Hopkins mit den Luminarios, am Montag einmal mehr im Knaack. Der Mann ist schon deswegen zu ehren, weil er die am schönsten brennende Gitarre diesseits von Neil Young sein Eigen nennt, während am Mittwoch Ryan Adams im Huxley’s vielleicht den Rock ’n’ Roll rettet, was ja wieder genauso hip ist wie der Drang zum Ätherischen, anderseits, dem Spiel mit den Wattebäuschen, was an dem Abend Finn aus Hamburg im Bastard macht, dessen Platte tatsächlich wie eine Kassettenrekorderversion von Sigur Rós klingt. Schön. Schönes zu hören.