Wochenübersicht: Konzert : Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Die Musik in drei Kapiteln diesmal, zuerst Bekannte an neuen Orten, dann alte Säcke, die immer noch nicht bei den langweiligen alten Fürzen abgeheftet werden können, und schlussendlich das weiße Rauschen, das die Musik ist, die sich an sich selbst überfressen hat. Also 1.) der Vorschlag, doch mal rauszufahren ins Union Filmtheater am S-Bahnhof Friedrichshagen und hart am Müggelsee, musikalisch ein eher unbeleckter Ort, der mit seinem Alter renommieren darf und am heutigen Freitag vom Jeans Team bespielt wird, das sich bei seiner neuen Maxi Berlin zu lieblich entschlackter Disco ans Meer träumt. Und was die Berliner Jungsbande sonst noch alles musikalisch auf die Bühne treibt, weiß man ja vorher meist nicht so genau, und auch bei der zweiten Band des Abends bei diesem AmStart-Konzert sollte man seine Erwartungen eher vielfältig sortieren, weil Uusi Fantasia aus Helsinki (und mit And the Lefthanded-Vermächtnis) als ausgewiesene Disco-Punk-Soft-Rocker kaum in ein kleines Schächtelchen zu zwängen sind. Alte Schatztruhen: die 2.) alten Säcke, am Samstag bei Shrinkung Cities Musik im Palast der Republik, und zwar nur mal die Promis herausgepickt, Richard H. Kirk einerseits nämlich, der ja (zuerst noch mit Cabaret Voltaire) die Rahmenbedingungen elektronischer Musik definierte, und dann noch FSK, die so ziemlich jeden Pop-Diskurs zu tanzen verstehen. Was die Band aus München allerdings bei den Schrumpfstädten zu suchen hat, darf man mich nicht fragen, und auch nicht, ob man sich an der Popkomm irgendwie vorbeimogeln kann. Würde man jedenfalls sämtliche Gruppen und Konzerte dort in eins pressen, hätte man 3.) das weiße Rauschen. Informationsüberfluss, nicht mehr dechiffrierbar. Pop will eat itself. Hier nur so viel: Es gibt etliche Länderschaufenster. Die Franzosen singen da Französisch. Der Rest macht es in Englisch.