Wochenübersicht. Konzert : Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Zur Deckung des gesamten Wochenbedarfs an stilvoller musikalischer Eleganz braucht es nur ein Konzert mit Martin Dean. The feeling is there, Seele und Schmelz. Der Berliner King of Space Age Gospel, am Samstag singt er im Roadrunners Club in der Saarbrücker Straße 24. Hier kann man sich so voll pumpen mit einer bittersüßen Crooner-Stimmung, dass man in Folge getrost auch mal anderes wagen kann. Bandabardò aus Italien zum Beispiel am Sonntag im Maschinenhaus der Kulturbrauerei, die einen streunenden Straßenköterrock machen, auf den auch ein Vasco Rossi stolz wäre. So eine Kapuzenpullifußgängerzonenfolklore. Etwas mehr Manu Chao als 17 Hippies. Auf der Straße geborener Bastardpop. Kraftvoll. Braucht keine modische Schickness. Und wenn man schon einmal in den musikalischen Hinterhöfen Europas unterwegs ist, kann man ja auch etwas Frankreich abhaken, bei dem No-Mad-Connexions-Festival im Kesselhaus der Kulturbrauerei. Eine kostengünstige Überblicksveranstaltung, jeweils für 5 Euro, wofür man am Mittwoch Orientalismen (Titi Robin), französisches Shtetl (Les Yeux Noirs) und Rockchansons (Debout Sur Le Zinc) bekommt, und am Donnerstag eine Art Jazz-Musette-Drum’n’Bass (Sayag Jazz Machine), akustischen HipHop (Hocus Pocus) und angedubbten Rock (Zenzile). Und dann ist die Woche auch fast schon wieder um und man braucht eine Auffrischung der Eleganz-Dosis, die man vielleicht bei Tom Krimi findet, die eine Hälfte von Stereo de Luxe, die allein einen Liedermacherpop von genau der Sofakante weg macht, von der man David-Lynch-Filme guckt. Wo also Gemütlichkeit auch fragwürdig wird. Am Donnerstag im Kaffee Burger. Außerdem, nicht vergessen: bis zum Sonntag läuft noch das MaerzMusik-Festival. Chancen für aktuelle Musiken nutzen! Infos: www.maerzmusik.de