Wochenübersicht: Konzert : Andrea Edlinger hört auf den Sound der Stadt
Einen kleinen musikalischen Streifzug durch Europa, von Island und Finnland, über Skandinavien und Polen bis nach Frankreich bieten die kommenden Konzerte an. Und ein Abstecher in die USA ist auch noch drinnen.
Am Montag ist die junge Französin Camille zu Gast. Voriges Jahr hat sie ja bei Pop d’Europe ihr erstes Soloalbum präsentiert. Zuvor war sie Sängerin von „Nouvelle Vague“, der Bossa-Nova-Punk-Pop-Band, die einige Songs der New-Wave-Ära neu eingespielt hat. Camille hingegen verlässt sich nicht auf Coverversionen, sondern setzt auf eigene Ideen, die auch nicht alle originell sind. Aber immerhin: Auf ihre Stimme kann man sich absolut verlassen.
Auch am Samstag sind etliche Skandinavier, Finnen und Isländer in Berlin, beim Polarzoofestival im Kesselhaus. Aber Achtung: Das sind Rocker! Úpla aus Island zum Beispiel halten Spacegitarren und Elektroniksounds parat. The Low Frequence In Stereo aus Norwegen hingegen setzt auf Lo-Fi Postrock. Und Joycehotel aus Dänemark wechseln zwischen minimalistischen und Up-Tempo-Parts.
Am Dienstag dann gibt der polnische Jazzmusiker Stanislaw Soyka ein Konzert im Tränenpalast, begleitet von fünf befreundeten Musikern. Sie mischen klassischen Jazz mit Rock und Groove. Manchmal klingt das schwer nach Balladen à la Nick Cave.
Ganz anders geht es am Donnerstag zu – bei Matisyahu in der Kalkscheune. Mit pulsierenden Reggae-Rhythmen heizt er seinem Publikum ein. Aber zwischendurch einen knistern ist nicht bei Matisyahu. Der orthodoxe Jude aus New York setzt voll auf Spiritualität und empfiehlt, das Marihuana wegzuwerfen. Dass der chassidische Reggae-Sänger mit Rauschebart und Mantel auch mal rebellischer Teenager gewesen ist, kann man da gar nicht glauben.