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Archiv-Artikel

Wochenübersicht: Konzert Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Musik ist ja auch nur ein Wort so wie der Mond eine nackerte Kugel, wenigstens in seiner Beschaffenheit. An manchen Tagen schaut man zu ihm auf und will gar nichts Besonderes sehen, und dann zwinkert er einem in gewissen Nächten geheimnisvoll zu, als wolle er was sagen. Und das macht natürlich nicht der Mond. Das machen wir selbst, weil wir die Welt um uns halt immer mit unseren Stimmungslagen kurzschließen, und nur so kann aus den Buchstaben M, u, s, i, k Musik im emphatischen Sinn werden, und da sei Eric Burdon mein Zeuge, der sang „You want to find the truth in life / Don’t pass music by / and you know I would not lie“, weil er es ja gesehen gespürt gelebt hat wie „Religion was being born / Down in Monterey“. Beim Monterey Pop Festival, das als musikalischer Eckpunkt der Flower-Power-Ära zu gelten hat, mit einer Line-up, die das nachgelieferte Woodstock locker zum Trübsinnsfestival macht. Weil dieses Festival vom 16. bis 18. Juni stattfand, vor genau 40 Jahren, erinnert man sich am Samstag in der Zyankali-Bar (20 Uhr) bildhaft mit „Monterey Pop“ und „Jimi plays Monterey“ daran. Wer Platten von den Byrds, Booker T. & the M.G.’s, Buffalo Springfield, Big Brother & The Holding Company (und das sind jetzt nur die B’s) hat, kann sich sein Monterey auch daheim nachstellen, aber nur bis Sonntag, weil dann ja in der Zentralen Randlage zusammen mit Hunger (Diskopunk) Uri Geller spielen, ein Hamburger Quartett, deren konvulsivisch zuckende Musik und Bühnenpräsenz ich als recht heftig in Erinnerung habe. Für den Punk-Hörer, der mal wissen will, was Jazz eigentlich ist. Und auch anders herum. Also im besten Sinne aufklärerisch. Und noch ’nen Nachschlag Musik, emphatisch: Homesick Elephant, ein Simon & Garfunkel-Antifolk-Duo aus Los Angeles, abseits der bekannten Wege am Mittwoch im Neuköllner Syndikat in der Weisestraße (21 Uhr).

40 Jahre Monterey: Zyankali-Bar, Sa., 20 Uhr

Uri Geller, Hunger: Zentrale Randlage, So., 21 Uhr

Homesick Elephant: Syndikat, Mi., 21 Uhr. Eintritt auf Hut