Wochenübersicht: Kinderhort : Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Sommer (ist zwar noch nicht ganz), Sonne (war zuletzt aber schon sehr reichlich), spazieren gehen (wäre jetzt doch wirklich schön). Nur leider: Kinder können mit dieser eigentlich so logischen Kausalkette nur selten bis nie was anfangen. Frischluft und Bewegung in selbiger, das ist ein Konzept, das den Nachwuchs nicht wirklich überzeugen will. Die wollen lieber in muffigen Kinderzimmern sitzen und mit ihren Videogames spielen. Einer dieser Stubenhocker mag es sich kaum noch vorstellen können, aber früher (wenn schon nicht an der Vorliebe für Spaziergänge, dann spätestens an dieser Formulierung merkt man selbst eindeutig, dass man älter geworden ist) war nicht alles besser, aber Kinder spielten noch mit, Achtung, jetzt kommt’s: Spielzeug.
Dass das nicht nur hierzulande so war, sondern auch woanders überall auf der Welt, zeigt das Ethnologische Museum in Dahlem seit gestern und noch bis Ende August mit „WeltSpielZeug – Spielen als Welterfahrung“: Ob selbst gebastelt oder industriell gefertigt, traditionell oder modern, quer durch die Zeiten und über die Kontinente hinweg wurde zusammengetragen, womit sich Kinder beschäftigen können, wenn gerade kein Computer zu Hand ist. Die Ausstellung ist, wie das heute so üblich ist, interaktiv, zudem warten Klanglabor und Recycling-Erfinderwerkstatt (der Eintritt beträgt 4, ermäßigt 2 Euro, Kinder bis einschließlich 16 Jahre sind frei, immer donnerstags ab 14 Uhr muss niemand zahlen).
Nun aber ist der Weg hinaus nach Dahlem fast so weit wie der ins Grüne. Wenn man schon mal fast da ist, kann man auch die paar S-Bahn-Stationen weiter fahren und mal kurz in der Natur vorbeischauen. Die, erzählt man sich, erblüht derzeit gerade. Auch die gelb leuchtende Forsythie vor meinem Fenster ist ein eindeutiger Hinweis. Also: Raus mit euch, aber plötzlich.