Wochenübersicht: Kinderhort : Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Das ist das Schöne am Sommer: Es ist irrsinnig lange hell. Kinder neigen jetzt dazu, das Zubettgehen um ein Stündchen hinauszuzögern. Eltern sitzen abends noch ein bisschen auf dem Balkon, statt die Glotze anzuschmeißen. Man könnte rausfahren, zum Beispiel nach Marwitz im Oberhavelländischen. Das Dorf bei Velten, gut erreichbar über die Autobahn, ist schön und steckt voller Überraschungen. Zum Beispiel hat es hier die Firma Historische Bauelemente. Klingt nicht gerade kinderkompatibel, ist aber unglaublich sinnlich: in einer ehemaligen LPG hat Betreiber Olaf Elias alles vorrätig, was alt und schön ist: Türen, Zäune, Waschbecken, Fliesen … prima anzusehen, käuflich und spannend für Kinder. Im ehemaligen Verwaltungsgebäude gibt es Kakao und Kaffee, direkt davor einen Spielplatz. Irgendwas findet man hier immer – und sei es den Vorsatz, sich doch noch irgendwo ein Häuschen im Grünen zu beschaffen, in das man all die feinen Dinge aus Marwitz stellen könnte.
Ebenfalls samstags sind die hier gelegenen Hedwig-Bollhagen-Werkstätten geöffnet. In den Verkaufsräumen werden die meist blau-weiß gestreiften HB-Pötte mit kleinen Fehlern und dementsprechendem Preisnachlass verkauft.
In Velten gibt es das Ofenmuseum, das Öfen des 16. bis 20. Jahrhunderts neben den so genannten Berliner Öfen zeigt, auch Kachelöfen aus der Schweiz, Österreich, Meißen sowie eiserne Öfen und Küchenherde. Ohne Velten hätten die Berliner früher frieren müssen: Von hier, wo Ton gestochen wurde, wurden Fliesen und Kacheln über die Havel geschippert. Auch der S-Bahnhof Hackescher Markt ist mit Veltener Fliesen verkleidet. In der ehemaligen Fabrik gibt es auch ein Café, die Töpperkantine, und einen Laden, in dem die Produkte vieler hier arbeitender Keramiker gekauft werden können.