Wochenübersicht: Kinderhort : Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Herbstferien sind vorzüglich dazu geeignet, sich ein abgemähtes Feld im Umland zu suchen, davon gibt es jetzt schließlich reichlich, um endlich mal diesen Speer, der seit Jahren in der Ecke verstaubt, so weit schmeißen zu können, wie man schon immer wollte. Okay, den meisten unter uns sporadisch trainierenden Hobbyleichtathleten würde da wohl schon ein mittelgroßes Laubengrundstück ausreichen, und zudem ist das zugegebenermaßen eine Fantasie, die nicht allzu viele Kinder umtreibt, auch wenn uns persönlich doch ein Zwölfjähriger bekannt ist, den man mit solch einem Vorschlag tatsächlich begeistern könnte.
Wer also gerade keinen Speer zur Hand hat und auch keinen begeisterungsfähigen Zwölfjährigen, der kann es natürlich auch bei einem herkömmlichen Herbstspaziergang belassen. Nur: Auch hier hat die Erfahrung gelehrt, dass die wenigsten Minderjährigen den morbiden Schönheiten einer sterbenden Natur etwas Reizvolles abgewinnen können. Wer sich also Gequengel ersparen möchte, braucht eine Aufgabe, denn für kleine Menschen taugt selten nur der Weg als Ziel.
Als eine solche Aufgabe bietet sich dieser Tage an: Das Pilze sammeln. Jungen Menschen, die sich im Besitz einer Playstation befinden oder vergleichbarer Argumente, das Zimmer nicht zu verlassen, mag das auf den ersten Blick zu eintönig erscheinen. Aber mit der richtigen Anmoderation wird selbst aus dem schnöden Schwammerlsuchen ein Abenteuerfilm (Auf der Suche nach dem gefährliche Giftpilz) mit Horrorelementen (sich vorher ein paar Hexengeschichten anzulesen hilft). Zudem erweitert es den unbestreitbaren gesundheitlichen Nutzen (Bewegung an frischer Luft) des Waldspaziergangs um einen praktischen Wert (leckeres Pilzgericht). Jetzt muss man nur noch die richtigen Stellen kennen. Die aber muss jeder leider selber finden.