Wochenübersicht: Kinderhort : Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Beim Weltkindertag ist die Wiedervereinigung noch nicht ganz vollzogen. Weil die sozialistischen Länder den von der Unicef ins Leben gerufenen Denkmaltag am 1. Juni begingen, wird er noch heute in vielen Städten in den neuen Bundesländern an diesem Tag gefeiert. Im alten bundesrepublikanischen Rest liegt er wie alle Jahre wieder auf dem 20. September. Weil der diesmal ein Mittwoch ist, finden schon an diesem Wochenende viele Veranstaltungen statt: vom sicherlich ungemein spannenden Tag der offenen Tür im Krankenhaus Waldfriede bis zum „Licht und Schatten“ betitelten Kinderfest in der Komischen Oper.
Zentral gefeiert wird Sonntag von 11 bis 18 Uhr auf dem Potsdamer Platz unter dem Motto „Rechte für Kinder“: Man darf die üblichen Belustigungen erwarten, Spiel- und Spaß-Angebote, sicherlich Schminken, mit hoher Wahrscheinlichkeit Stelzenlaufen und Sackhüpfen. Auf sechs Bühnen werden, verspricht der Veranstalter, „Stars der Kinderunterhaltung zu erleben sein“, und womöglich hallt auch das eine oder andere Mal passend zum Leitspruch Herbert Grönemeyers „Kinder an die Macht“ über den Platz. Wenn’s hilft.
Vielleicht sollte man den Gören auch selbst die Mittel an die Hand geben, sich zur Wehr zu setzen. Und das ganz praktisch. Eine Gelegenheit bietet sich schon heute ab 18 Uhr in der Freilichtbühne Zitadelle Spandau: Für nur drei Euro wird – angeblich als Einstimmung auf die abendliche Bewegungstheateraufführung „Erinnerungen des Kaisers Rudolf II.“ – die historische Fechtgruppe Dominik aus Pilsen ihr jugendliches Publikum in die Geheimnisse der Fechtkunst einweihen. Anschließend können die sich dann mit Florett und Säbel selber ihre Rechte erkämpfen. Oder morgen den Potsdamer Platz aufmischen. Und dann ins Krankenhaus Waldfriede.