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Archiv-Artikel

Wochenübersicht: Bühne Esther Slevogt betrachet das Treiben auf Berlins Bühnen

„Congratulations“: Sophiensæle, Mi.–Fr.
„Zikadengesänge“: Ballhaus Naunynstraße, ab Fr., 20.30 Uhr

Eigentlich haben die Theaterferien auch ihre guten Seiten. Zum Beispiel, wenn man als Theaterjunkie auf der Suche nach Ersatzdrogen feststellen kann, dass es auch Bühnen jenseits der Stadtgrenzen gibt, die dazu auch einen sommerlichen Kulturausflug lohnen. Schon mal vom Kloster Stift Neuzell gehört? Dieses 700 Jahre alte Zisterzienserkloster in der Niederlausitz ist seit Mitte der 90er-Jahre eine öffentlich-rechtliche Kulturstiftung und veranstaltet zusammen mit dem Frankfurter Kleist-Forum das Opernfestival „Oper-Oder Spree“. In diesem Jahr gibt es Christoph Willibald Glucks Oper „Orpheus und Eurydike“, und zwar als Koproduktion der Berliner UDK und der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“. Anders als im griechischen Mythos hat Gluck seiner Oper übrigens ein Happyend verpasst! Die Open-Air-Premiere ist am Donnerstag. Als Open Air wird auch das neue Stück der theatralischen Stadtguerilla „Neuer Notwendiger Untergrund“ im Orphtheater angekündigt. Frei nach einem Adenauer-Zitat ist es mit „Ernst“ überschrieben und befasst sich, wie aus gut unterrichteten Kreisen zu vernehmen ist, mit dem Deutschland von heute. Ernst ist hier aber nicht nur ein Zustand, sondern auch eine Person, Näheres ist darüber ab Sonntag im Orphtheater zu erfahren. Auch die Sophiensæle nehmen trotz Sommerpause ihren kulturellen Versorgungsauftrag wahr. Mittwoch bis Freitag gibt es ein Gastspiel der australischen Choreografin Jo Stone, sonst als Mittänzerin von Conztanza Marcas bekannt. Zusammen mit dem portugiesischen Tänzer Paulo Castro zeigt sie ihr aberwitziges Überlebensstück „Congratulations“. Im Ballhaus Naunynstraße gastiert das ungarische Bálványos Jazz-Ensemble . Zusammen mit der Tänzerin Anna Barth und dem Raumkünstler Thomas von Arx zeigen sie die ab Freitag ihre Tanzperformance „Zikadengesänge“.

„Ernst“: Orphtheater, ab So.
„Orpheus & Eurydike“: Kloster Stift Neuzell, ab Do., 20 Uhr