Wochenübersicht: Bühne : Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen
Allen Bühnen, die heute Abend und Sonntag trotz WM Theater spielen, gehört eigentlich wegen besonderer Tapferkeit das Bundesverdienstkreuz verliehen. Zum Beispiel der Volksbühne, wo heute zum letzten Mal für diesen Sommer eine der schönsten Aufführungen von René Polleschs diesjähriger Prater-Staffel läuft, nämlich „Cappuccetto Rosso“, worunter der Engländer „Little Read Riding Hood“, der Deutsche das „Rotkäppchen“ und René Pollesch noch mal etwas ganz anderes versteht. Was genau, können seine Schauspieler Christine Groß, Caroline Peters, Sophie Rois und Volker Spengler heute Abend am besten live erklären.
„Schein“ heißt die neue Tanztheaterproduktion im Dock 11, in der sich ab Donnerstag vier Choreografinnen über Film und Tanzperformance dem gleichnamigen Gegenwartsphänomen nähern wollen.
Wer bei so viel eitel Fanmeilenfußballsonnenschein Sehnsucht nach ein bisschen Krawall und Hoolgegröle hat, kann zur Abwechslung dafür mal ins Theater gehen: in die Tribüne nämlich, wo schon seit Mai die (von ihm selbst inszenierte) Uraufführung von Peter Lüders Hooligan-Stück „Geil auf Gewalt“ zu sehen ist.
Einen Tag vor dem Endspiel stellt der Musiktheatermacher Christian von Borries am Samstag aus Zuschauern vor der Volksbühne im Rahmen des Projekts „Fan-Shop der Globalisierung“ einen Laienchor für das musikalische Lehrstück „We Make The World – Du bist die Globalisierung“ zusammen. Unterstützt von internationalen Wirtschaftsexperten werden dann Nationalhymnen, Fußballgesänge und verschiedene Gebrauchsmusiken zum Vortag gebracht. Vom Veranstalter wird wert auf die Tatsache gelegt, dass es sich um eine geschlossene Veranstaltung ohne Publikum handelt. Einzige Möglichkeit, dabei zu sein ist: Mitsingen! Anmeldung: globalisierung@raumtaktik.de