Wladimir Kaminer : Freitag, 20 Uhr, Kulturetage Oldenburg, Samstag, 20.30 Uhr, Schlachthof
So mögen wir unsere Russen – zumal seit Gorbi die Sowjetunion billig verscherbelt hat: Ein grollend rollendes „R“, ein paar kulturelle Marotten aus der alten Heimat, und nicht zuletzt als Geschäftsmann und Künstler wirtschaftlich autark (wer weiß, wie sie sonst ihr Leben finanzieren würden, diese Russen?). Aber man kann es Wladimir Kaminer schließlich nicht vorwerfen, dass ihn die Deutschen mögen – und für deren (positiven wie negativen) Rassismus kann er erst recht nichts. Die „Russendisko“ jedenfalls, die er beinahe im Alleingang aus dem Boden stampfte, ist jedenfalls ein mittlerweile geradezu klassisch gewordener Garant für unverdächtig gute Unterhaltung. Und seine Geschichten, seine Alltagsbeobachtungen und Anekdoten sind immer wieder lesenswert – auch, weil sie gar nicht so naiv sind wie sie auf den ersten Blicke scheinen mögen. Nachzuhören am Wochenende in Bremen und Oldenburg. Andreas Schnell