: Wirtschaftsnotizen: Neue Telefonnetze und Apparate für Cottbus/Liquiditätssicherung für Märkische Faser AG/Ministerielle Regionalförderung/Treuhand steht unter Dampf
Neue Telefonnetze und Apparate für Cottbus
Am vergangenen Samstag wurden die neue digitale Vermittlungstechnik und das Funknetz C in Cottbus offiziell in Betrieb genommen. Mit der Inbetriebnahme der ersten digitalen Orts- und Fernvermittlungsstelle wurde gleichzeitig die völlig veraltete analoge Knotenvermittlungsstelle außer Betrieb gesetzt. Damit stehen zwischen Cottbus und den Altbundesländern nach Einschätzung der Telekom erstmals ausreichend Leitungen zur Verfügung. Auch das mobile Funknetz C mit den Sendestandorten Cottbus, Senftenberg und Finsterwalde sowie das mobile Funksystem City-Ruf gingen in Betrieb. Damit sind etwa zwei Drittel des Territoriums des Fernmeldeamtes Cottbus in das Funknetz einbezogen. Die Lücke nach Berlin soll bis Jahresende geschlossen sein.
Liquiditätssicherung für Märkische Faser AG
Die Treuhandanstalt hat der Märkische Faser AG (Premnitz) Finanzhilfen zur Sicherung der Liquidität bis zum Jahresende bewilligt, teilte das Unternehmen mit. Ferner habe die Treuhand die notwendigen Mittel für erste Rationalisierungs- und Rekonstruktionsmaßnahmen in den Produktionsanlagen sowie für die Einführung neuer Produkte verbürgt. Konkrete Zahlen wurden nicht genannt. Während der Verhandlungen mit der Treuhand war im Vorstand der Märkischen Faser AG davon gesprochen worden, daß das Unternehmen etwa 13 Millionen Mark für den Produktionsausbau neuentwickelter Chemiefasern benötige.
Ministerielle Regionalförderung
Das Kernstück der Regionalförderung in den neuen Bundesländern, das Bund-Länder-Programm zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur, läuft nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Jürgen Möllemann (FDP) „weiterhin erfolgreich“. Von Oktober vorigen Jahres bis Ende Juni hätten Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft fast 6.800 Anträge zur Förderung von Investitionen in Höhe von 45 Milliarden DM gestellt. Dazu kämen 1.200 Anträge von ostdeutschen Gemeinden, mit denen elf Milliarden DM Investitionen im Bereich der wirtschaftsnahen Infrastruktur angestoßen werden sollen. Bewilligt worden seien bisher rund 4,3 Milliarden DM, davon 3,2 Milliarden DM für die gewerbliche Wirtschaft. Damit könnten knapp 88.000 Arbeitsplätze neu geschaffen oder gesichert werden.
Treuhand steht unter Dampf
Die Berliner Treuhandanstalt verkauft täglich im Durchschnitt 20 Unternehmen und steht nach Einschätzung ihrer Vorstandsvorsitzenden Birgit Breuel „voll unter Dampf“. „Was wir in der Vorstandssitzung an einem Dienstag schaffen, dazu benötigt ein Kabinett ein halbes Jahr“, sagte Frau Breuel in einem 'dpa‘-Gespräch. Bis zum 30. Juni habe die Treuhand 2.583 Unternehmen verkauft und dabei Erlöse von 10,6 Milliarden DM erzielt. Mit den Verkäufen seien Investitionszusagen von 65,3 Milliarden DM verbunden und 526.000 Arbeitsplätze gesichert worden. In diesem Jahr werde die Treuhand an die Unternehmen in der ehemaligen DDR Liquiditätskredite von 30 Milliarden DM vergeben. Darüber hinaus verfüge die Anstalt über einen Haushalt von 25 Milliarden DM, der allerdings zur Hälfte für Zinszahlungen für die finanziellen Altlasten der ehemaligen DDR-Unternehmen von 102 Milliarden DM verwendet werde, sagte die Vorstandsvorsitzende.
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