Willa will nich : Reform auf Eis
Für das Ruhrgebiet soll im Herbst eigentlich die Zeitenwende beginnen. Dann bildet sich der neue Regionalverband Ruhr (RVR), in dem auch die Oberbürgermeister und Kreisräte der Region ein mächtiges Wörtchen mitreden werden und regionale Masterpläne entwickeln sollen. Doch bis es so weit ist, dreht sich das Personalkarussel, und dreht sich, und dreht sich...
KOMMENTAR VONCHRISTOPH SCHURIAN
Mit dem Ausscheiden des Verbandsdirektors Gerd Willamowski, gestern offiziell verkündet, beginnt nun wohl die Periode, die später als ‚Die Unregierbare‘ in die Ruhrgeschichte eingehen wird: Zwar wird die CDU sicherlich bis Mitte Juni einen Beauftragten für die Überführung des Kommunalverbandes in den neuen RVR präsentieren, doch viel mehr wird nicht geschehen, weil ja noch niemand weiß, wer im künftigen RVR mitmachen wird.
Denn die Verbandsversammlung kann sich erst weit nach den Kommunalwahlen zusammen setzen, wenn sich die Räte in den Kommunen konstituiert haben – frühestens im Dezember, eher im Januar. Erst danach kann die Besetzung der RVR-Leitungsgremien angegangen werden: Kaum jemand wird sich aber als Verbandsgeschäftfsführer aufstellen lassen, ohne zu wissen, wie die Landtagswahlen im nächsten Mai ausgehen werden – sollte die CDU gewinnen, will sie ja die ganz große Verwaltungsreform und keinen zahnlosen RVR. Und eh man sich versieht, ist ein Jahr herum, ohne das etwas entschieden wurde. Verlorene Zeit fürs Ruhrgebiet.