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Wilfried N'Sonde im Montagsinterview"Herkunft ist kaum noch wichtig"

Wilfried N'Sonde ist Musiker und Schriftsteller - und Sozialarbeiter in Charlottenburg. Deutschland muss seine Minderheiten anders behandeln, fordert er: "Dieses Zuhause muss geteilt werden."

Wilfried N'Sonde in seiner Wohnung in Wilmersdorf : Anja Weber

Wilfried N'Sonde

Wilfried N'Sonde wurde 1968 in Brazzaville im Kongo geboren. Er kam im Alter von fünf Jahren nach Paris, wo sein Vater, ein Künstler, ein Stipendium bekommen hatte. Die Familie blieb dort, Wilfried wuchs in den Pariser Vorstädten auf, studierte später an der Sorbonne Politologie.

1988 kam N'Sonde zum ersten Mal nach Berlin. Freiheit und Lässigkeit der Stadt faszinierten ihn. Mittlerweile lebt er seit fast 20 Jahren hier, mit seiner aus Westfalen stammenden Ehefrau hat er zwei Kinder. Die Familie wohnt in Charlottenburg-Wilmersdorf, wo N'Sonde als Sozialarbeiter und Einzelfallhelfer im Kiez um den Klausener Platz arbeitet.

Sein erster Roman "Das Herz der Leopardenkinder" erschien 2007 zunächst in Frankreich, im September 2008 dann in deutscher Sprache. Für seinen Erstling erhielt der Autor bereits drei Literaturpreise, unter anderem den "Prix Senghor de la Création Littéraire". Das Buch erzählt von den verzweifelten Versuchen junger Einwanderer in Paris, in der französischen Gesellschaft anzukommen. Als "Selbstgespräch von schonungsloser Radikalität und betörender Musikalität, dessen stakkatohafter Rhythmus an Rap-Songs erinnert", lobte die FAZ das Buch.

"Das Herz der Leopardenkinder", Verlag Antje Kunstmann, 128 Seiten, geb., 14,90 Euro.

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