: Wie stand es mit der taz-Orientierung
betr. „Nie wieder Rostock“, taz vom 4. 6. 07
Mit großer Verwunderung und noch mehr Empörung habe ich die taz-Berichterstattung in den ersten Tagen „nach Rostock“ verfolgt. Von einer umfassenden und wahrhaften Berichterstattung war die taz weit entfernt. War es notwendig, dass eine „alternative“ Tageszeitung sich so sehr dem Mainstream anpasste?
Warum brauchte es bis zum Mittwoch, dass die taz endlich auch Bilder des kreativen Protests veröffentlichte? Warum musste die taz die zweifellos vorhandene Unsicherheit der Organisatoren „wie soll es weitergehen?“ noch verstärken? Eine Stärkung der Bewegung vor Ort in Rostock/Heiligendamm war für mich nicht erkennbar. Dem Brief des Autors Raul Zelik an Peter Wahl kann ich umfassend zustimmen, allerdings würde ich diesen Brief auch an die taz-Redaktion richten. „Im dichten Wasserwerfer- und Tränengasnebel hat manch Gipfeldemonstrant auf dem Kriegsspielplatz in Rostock die Orientierung verloren“, so lautete die Bildunterschrift unter dem reißerischen „Nie wieder Rostock“. Und wie stand es mit der Orientierung der taz?
VIRGINIA STÜBEN, Cuxhaven