: Westfehler im Osten wiederholt
betr.: Das Hochwasser und die Folgen
Ich habe Hochachtung vor allen aktiven Helfern/innen in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten. Aber leider wird deren Arbeit durch die Planungen im Verkehrsbereich zunichte gemacht, wenn auch erst langfristig.
Was bringt der weitere geplante Ausbau der Havel und der Elbe denn wirklich? Erst mal werden viele natürliche Wasserrückhaltezonen zerstört und daher die Gefahr erhöht, dass bei Hochwasser die Wassermassen sich nicht beruhigen können. Die an den Flüssen liegenden Städte werden daher häufiger mit Hochwasser zu rechnen haben als bisher. Die entstehenden Folgekosten sind viel höher als die angeblichen Nutzeffekte, die einige Wirtschaftsplaner und Politiker immer vorrechnen. Eine weiter zunehmende Versiegelung von Böden, vor allem durch den Straßenbau, verändert deren Wasserhaushalt nachhaltig. Im Thüringer Wald zum Beispiel wird sich durch den Bau der A 71/73 das Klima langfristig ändern, aber wenn es dann so weit ist, wird sich keiner mehr an die Warner erinnern.
Zum Glück rächt sich Mutter Natur an den Menschen durch die häufiger auftretenden Wetterkapriolen. Warum, so frage ich mich, wiederholen wir hier im Osten die Fehler der alten Bundesländer aus den 60er-Jahren, was den Straßenbau, die Flurbereinigungen und die Flussbegradigungen angeht? RALF KUKE, Erfurt
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