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Wenn Köln zur queeren Hauptstadt wird

Mitten in der Nacht spannt sich ein Regenbogen über den Kölner Dom. Er zieht sich über die Altstadt und an der Deutzer Brücke über den Rhein. Ein Regenbogen aus Laserstrahlen. Darunter summt und wummert es. Es ist Pride-Wochenende in Köln.

Die CSD-Parade wird am Sonntag auf der Brücke im Dauerregen starten. Aber bereits in den Tagen vorher schieben sich Feiernde durch die Straßen in Südviertel und Altstadt und tanzen auf den zentralen Plätzen, etwa dem Heumarkt. In einer Nebenstraße quillt eine Menschentraube vor einem Club auf die Straße, alles Männer, alle möglichen Altersstufen. Viele in sommerlicher Freizeitkleidung, andere mit Glitzer, wieder andere im Puppy-Fetisch-Kostüm mit Hundemaske. Ein paar Straßen weiter tönt ein Schlager nach dem anderen aus einer Eckkneipe.

Köln

1.024.600 Ein­wohner*innen.

Diversität ist in der Stadt am Rhein sprichwörtlich: Jede Jeck is anders, heißt es. Und Feiern und Umzüge, Stichwort Karneval, mag man hier sehr.

Von der Straßenbahn kommend strömen Partygänger über die Straße, auch hier mischen sich Camp-David-Hemden mit Regenbogen-Shirts, eine Frau hilft einer anderen im Rollstuhl über die Gleise. An der Ecke drängt sich ein Grüppchen um eine Frau mit Handy. „Kein Wunder, dass die Bahn nicht kommt, ich habe in der App vom Nahverkehr Berlin geguckt“, sagt sie gut gelaunt. Alle lachen. Uta Schleiermacher

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