: Wenig Nachfrage nach Mindestlohn
BERLIN dpa ■ Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) droht eine Pleite bei der Einführung des Mindestlohns per Entsendegesetz. Statt der von der SPD erhofften zehn bis zwölf Branchen würden voraussichtlich nur vier einen Antrag auf Aufnahme ins Entsendegesetz stellen, berichtet die Zeit. Bis zum 31. März sollen sich die Branchen im Arbeitsministerium melden, die einen Mindestlohn einführen wollen. „Aus Respekt vor der Entscheidung der Tarifparteien warten wir ab, bis diese erste Frist abgelaufen ist“, sagte eine Ministeriumssprecherin. Neben der Zeitarbeitsbranche, die seit langem einen Mindestlohn fordert, meldeten sich bislang offenbar nur zwei „Splitterbranchen“: die privaten Forstunternehmen mit knapp 10.000 Beschäftigten und die Großwäschereien mit 16.000 Leuten. Zudem wollen die Wachdienste die Aufnahme beantragen. Einen Mindestlohn gibt es im Bauhauptgewerbe, in manchen Bereichen des Baunebengewerbes, bei den Gebäudereinigern und den Briefzustellern. Scholz’ Vorgänger Franz Müntefering hatte noch mit Anträgen von Branchen wie dem Einzelhandel, der Gastronomie oder der Landwirtschaft gerechnet.