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Weiter Streit um Leukämie-Studie

■ Leukämie-Kommission erhebt Vorwürfe gegen Landesregierung

Die Leukämie-Kommission Schleswig-Holstein erhebt schwere Vorwürfe gegen Energie- und Umweltministerium. Die beiden Ministerien sollen in einer Erklärung das Gegenteil von dem wiedergegeben haben, was die Kommission als Bewertung der sogenannten Greiser-Studie des Bremer Instituts für Präventionsforschung zum möglichen Zusammenhang zwischen dem AKW Krümmel und Leukämie-Erkrankungen in der Elbmarsch formuliert hat.

Die Kommission habe deutlich gemacht, daß die Greiser-Studie die Hypothese, daß Leukämien beim Akw Krümmel durch Radioaktivität verursacht sind, stütze. Energieminister Möller (SPD) habe dagegen erklärt, die Studie könne nicht die Vermutung eines kausalen Zusammenhangs zwischen Leukämieraten und Reaktor bestätigen. Gegen eine derartige Auslegung der Studie habe die Kommission vergeblich ihr Veto eingelegt. Die Ministerien hätten die Vorwürfe zurückgewiesen. Der Leiter der Studie, Prof. Eberhard Greiser, kam zu dem Schluß, daß sich bei Frauen und Männern unter 65 Jahren für sämtliche Leukämien in der engsten Umgebung Krümmels eine Erhöhung des Erkrankungsrisikos um 78 Prozent findet. Allerdings sei dies kein Nachweis, daß das Kraftwerk Auslöser der Krebsfälle sei. dpa

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