Was tun in Hamburg?:
Di, 31. 5., 21 Uhr, Hafenklang
Tropikalisierung I
Mit ihren ironischen Cut-and-Paste-Musikcollagen waren Os Mutantes in den 1960ern in Brasilien neben Caetano Veloso and Gilberto Gil die wichtigsten Protagonisten der Tropicália-Bewegung. Wilden Psychedelic- und Prog-Rock mischten die Brüder Arnaldo und Sergio Dias Baptista und Sängerin Rita Lee Jones mit Bossa Nova, Samba und provokant-anarchistischer Verve. Ganze Generationen von brasilianischen Rockbands sind von den Kultur-Kannibalen beeinflusst worden, aber auch US-Amerikaner und Europäer von den Flaming Lips über David Byrne, Devendra Banhart bis zu Beck halten die Mutanten bis heute in Ehren. Querelen und LSD-Eskapaden trieben das Kerntrio Anfang der 1970er auseinander, nur Sergio Dias machte bis 1978 weiter. Und gründete die Band 2006 neu. Drei Jahre später gab es nach 35 Jahren Pause sogar wieder ein Album. Am Dienstag sind die Überbleibsel der Tropicalismo-Helden im Hafenklang zu Gast.
Mi, 1. 6., bisSa, 11. 6., Kampnagel
Tropikalisierung II
Wie es heute um die Kunst in Brasilien bestellt ist, ergründet ab Mittwoch das Festival „Projeto Brasil – Tropicalypse Now!“ auf Kampnagel. Gemeinsam mit dem HAU in Berlin, dem Hellerau in Dresden, dem Tanzhaus NRW in Düsseldorf und dem Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt wird anderthalb Wochen lang eine Gemengelage zeitgenössischer performativer Künste sowie ihre Verbindungen zu Widerstandsformen, zu eigenständigen Favela-Kulturen und zu gegenkulturellen Entwürfen zum Thema gemacht.
Zum Auftakt ist von Mittwoch bis Samstag die einflussreiche Choreografin Lia Rodrigues mit ihrem gemeinsam mit TänzerInnen aus Favelas entwickelten Stück „For the Sky not to Fall“ zu Gast.
Sa, 28. 5., bis Sa, 4.6., diverse Orte
Unerwartete Situation
Mit einer Parade durch die Innenstadt, Festen und Performances vor Geflüchtetenunterkünften und einem Rundgang mit Picknick im Stadtpark fragt das Schwabinggrad Ballett gemeinsam mit dem autonomen Geflüchteten- und MigrantInnen-Kollektiv Arrivati, was denn nun mit „Willkommen!“ genau gemeint ist. Eine partyeske öffentliche Debatte soll das werden, das Programm findet sich unter www.schwabinggrad-ballett.de. MATT
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