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Was tun in Hamburg?

Mi, 26.8., 21 Uhr, Molotow Bar

Schweiß im Flaum

Ob das alles so ganz unbedenklich ist? Drei Brüder aus Missouri, die nicht in die Schule geschickt wurden, mit Papa als Manager der gemeinsamen Band – kann gut sein, dass da eine bittere Abrechnungs-Autobiografie wartet, ein Stück die Straße runter. Aber erst mal können wir uns erfreuen am energischen Garagen-Punk-Irgendwas-Rock, den Dee, Isaiah und Solomon Radke mit ihrer Band Radkey da spielen. Von Afro-Punk und, kein Witz!, dem Hardrock-Giftzwerg Glenn Danzig ist die Rede, wenn man nach Einflüssen fragt. Und nicht erst beim Stück „Start Freaking Out“ funkelt bald schon der Schweiß im Oberlippenflaum. ALDI

Sa, 22.8., 14 Uhr, Halskestraße 72

Rassistische Morde

Genau 35 Jahre ist es am heutigen Samstag her. In der Nacht vom 21. auf den 22. August 1980 verübten zwei Mitglieder der terroristischen Neonazigruppe „Deutsche Aktionsgruppen“ einen Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in der Halskestraße in Billwerder. Rund 240 Menschen waren dort untergebracht, die beiden jungen Vietnamesen Nguyên Ngoc Châu und Đo Anh Lân fielen dem Anschlag zum Opfer. Am heutigen Samstag wird ihrer gedacht. Demonstriert werden soll dabei auch für eine Umbenennung der Straße und der am Tatort liegenden Busstation sowie die Errichtung eines fest installierten Gedenksteins.

Sa, 22.8., 20 Uhr, Hamburger Sprechwerk

Rausdokumentiert

Dialogstark, emotional und gesellschaftlich relevant sollen sie sein, die Theaterstücke, denen sich die Reihe „Wortgefechte“ im Hamburger Sprechwerk widmet. Vier bis fünf Stücke sollen fortan pro Spielzeit als Eigenproduktionen des Sprechwerks entstehen. Am heutigen Samstag wird Christina Ketterings Stück „Antarktis“ uraufgeführt. Im Zentrum steht ein Gedankenexperiment über das Archivieren von Erinnerung: Ina versucht ihren Vater Werner, einen ehemaligen Antarktisforscher, zu pflegen. „Daytrack“ heißt das Onlineprojekt, an dem sie währenddessen teilnimmt und das alles sammelt, was sie tut und konsumiert, um es zu optimieren. Ihren Onlinefreund Jens hat der Dokumentationswahn längst aus dem Leben gerissen: zu einer rein sinnlichen Erfahrung ist er nicht mehr in der Lage.

Fr, 28.8., 20 Uhr, Große Elbstr. 268,

Freiluft-Fisch-Frauen

Ein Wandgemälde der „FrauenFreiluftGalerie“, das im vergangenen Jahr zwischenzeitlich wegen Modernisierungsarbeiten ersatzlos verschwunden war, ist neu gemalt und dabei auch aktualisiert worden. Eingeweiht wird das Bild, das „Frauen in der Fischindustrie und am Fischmarkt“ zeigt, am Freitag mit einer Feier, einer Lesung und Redebeiträgen. Dazu werden jede Menge Fisch gereicht. MATT

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