Was tun in Hamburg? :
■ Mi, 11. 9. bis So, 15. 9., Golem
Voller Hoffnung
Auch die europäische Linke blickte Anfang der 1970er-Jahre voller Hoffnung auf Chile, wo der erste demokratisch gewählte sozialistische Präsident, Salvador Allende, die Gesellschaft durch Land-, Bildungs- und Sozialreformen grundlegend zu verändern versuchte. Am 11. September 1973 wurde Allende durch den Militärputsch Pinochets gestürzt. Mehr als 3.000 Menschen wurden ermordet, Zehntausende verhaftet, gefoltert und zum Verschwinden gebracht, Hundertausende gingen ins Exil. Zum 40. Jahrestag widmet sich eine viertägige Veranstaltungsreihe im Golem und im Metropolis-Kino dem Putsch in Chile. Zu Gast ist der chilenische Regisseur Patricio Guzmán, der seine Dokumentationen „Die Schlacht um Chile“ und „Nostalgio de la Luz“ vorstellt und diskutiert. Über die Auswirkungen auf Deutschland diskutieren außerdem Dietrich Kuhlbrodt, Karl-Heinz Dellwo, Thomas Ebermann und Sherin Abu Chouka.
■ Sa, 7. 9., ab 16.30 Uhr, Infos: www.hamburger-theaternacht.de
Theater-Vagabunden
Rund 170 Stunden Programm präsentieren die Bühnen der Stadt in der zehnten Hamburger Theaternacht: Theater, Lesungen, Konzerte und natürlich eine Party. Egal, ob man sich ein festes Programm vornimmt oder sich lieber treiben lassen möchte: Sonderbuslinien und Alsterschiffe, die zwischen 18 und ein Uhr die teilnehmenden Theater und die zentrale Drehscheibe am Hachmannplatz miteinander verbinden, transportieren Zielstrebige wie Vagabundierende. Einen großen Teil des Abends nehmen Ausschnitte aus aktuellen Programmen und Kostproben aus der kommenden Spielzeit ein.
■ Sa, 7. 9. + So, 8. 9., Infos: denkmalschutz.hamburg.de
Unbequem erinnert
Unter dem Motto „Unbequeme Denkmäler?“ stellt der Tag des offenen Denkmals grundsätzliche Fragen des Denkmalschutzes: Was ist erhaltenswert und warum? Was macht ein Denkmal unbequem? Und gibt es überhaupt „bequeme“ Denkmäler? Bis Sonntagabend öffnen in Hamburg über 100 sonst oft gar nicht zugängliche Denkmäler ihre Türen. An einem der unbequemen Denkmäler beginnt etwa am Samstagabend der Kurzfilmrundgang von „A Wall is a Screen“: An den grauen Klötzen der Cityhof-Hochhäuser am Hauptbahnhof. Deren Abriss fordert derzeit eine breite Front – ungeachtet des neuen Denkmalschutzgesetzes. Und ungeachtet der Tatsache, dass sie in den 1950ern für den Versuch standen, architektonisch mit der alten Geschichte zu brechen. MATT