Was fehlt...: ... eine Nazibande
Russische Staatsanwälte fahnden nach einer faschistischen Gruppierung, die das Land unsicher zu machen scheint. Die Bande verwendet Nazisymbole, kommuniziert über das Netz und macht einen fanatischen Eindruck. „Grammatiknazis“ nennen sich die Mitglieder der Strömung. Sie schüren Hass gegen falsch gesetzte Kommata, krumm gebeugte Verben und schludrige Deklination.
In Rostow am Don im Süden des Landes wurde der Veranstalter eines Rechtschreib-Wettbewerbs von der Staatsanwaltschaft verhört. Ob die Grammatiknazis den beliebten Rechtschreib-Wettbewerb „Totales Diktat“ finanzierten, wollten die Fahnder wissen. Außerdem fragten sie Alexej Pawlowskij, ob er Menschen töten wolle, die Fehler bei der Rechtschreibung machen. Davon berichtete Pawlowskij fehlerfrei auf seiner Facebookseite.
In Sibirien soll eine Frau eine Geldstrafe erhalten haben, weil sie einen Grammatikfehler mit einem deutschen Reichsadler und dem Spruch „Grammatik macht frei“ markierte. Sie merkte an, dass sie keine Faschistin ist. Aber bei der „Verbreitung faschistischer Symbole“ verstehen die russischen Behörden nunmal keinen Spaß.
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