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Was fehlt

Liebe zu Liechtenstein und diesem fast der Fürst. Böses wird über das Fürstentum verbreitet. Besonders in Deutschland besitzt das Reich der Briefkästen und -marken einen üblen Leumund. Der Bundesnachrichtendienst (BND) bezichtigt Liechtensteins Treuhänder, Rechtsanwälte und Banken der Geldwäsche. Vermutlich hat dort auch so manche CDU-Spende ein erfrischendes Fichtennadelbad genommen. Der BND nimmt gar eine Verstrickung der Liechtensteiner Verwaltungs- und Privatbank AG mit Kolumbiens Drogenmafia an. Jetzt muss er seinem Liechtenstein-Dossier eine Gegendarstellung der Bank hinzufügen, bleibt aber bei seinen Vorwürfen. Fürst Hans Adam II. hat im Wiener Magazin Profil den Deutschen „Methoden wie im Dritten Reich“ vorgeworfen und fügte hinzu: „Allerdings haben wir schon drei deutsche Reiche überlebt, wir werden hoffentlich auch das vierte überleben.“ Der Fürst selbst ist aber nicht gerade ein Freund der Demokratie. Er droht mit Auswanderung, sollten seine Untertanen eine Verfassungsänderung, die ihm noch mehr Machtbefugnisse zuweist, ablehnen. „Es ist immer noch ein glückliches Land“, glaubt Hans Adam und hofft wohl, dass sein blaues Blut dicker ist als Helmut Kohls Hintern.

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