Was fehlt …: … der echte Pass
Eine 67-jährige Schwerinerin hatte sich bei der Gestaltung ihrer höchsteigenen Reisepasskreation viel Mühe gegeben: Selbst den Bundesadler hatte die „Reichsbürgerin“ auf dem Dokument nicht vergessen. Trotzdem scheiterte sie damit bei einer Passkontrolle am Hamburger Flughafen.
Das Amtsgericht Hamburg verurteilte die betagte Dame jetzt zu 1.500 Euro Strafe wegen Urkundenfälschung. Die Frau hatte gegen das Urteil Einspruch eingelegt, blieb dem Prozess aber unentschuldigt fern, weshalb er verworfen wurde.
Mit dem Pass wollte die Seniorin in den Urlaub nach Malta fliegen. Als sie an der Kontrolle scheiterte, zog sie einen echten Pass aus der Tasche. Ihrem „Reichbürger“-Pass hatte sie wohl nicht wirklich vertraut. So konnte sie letztlich gen Süden reisen, doch der Urlaub war nach dem Vorfall bestimmt nicht mehr ganz so sonnig wie geplant.
Reichsbürger_innen erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht als richtigen Staat an und glauben an den Fortbestand des Deutschen Reiches. Sie sind Anhänger_innen von Verschwörungstheorien und pflegen häufig Kontakte in die rechtsextreme Szene. (taz)
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